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Diesmal war es eine Reise der ganz anderen Art, als wir sie sonst unternehmen. Nicht nach Frankreich wie (fast) immer, sondern in die Türkei! Also raus aus Europa, rein nach Asien - oder zumindest Kleinasien, was aber ja wohl eindeutig zu Asien zählt. Nicht mit dem Auto in ein paar Tagen ans Ziel, sondern mit dem Flugzeug in ein paar Stunden. Nicht individuell zu zweit ins Ferienhaus, sondern pauschal in einer Reisegruppe in ein Hotel.
Keine persönlichen Ausflüge in die Umgebung dann, wenn uns danach ist, sondern Autobustouren und Besichtigungen nach einem genauen Plan, was häufiges sehr zeitiges Aufstehen zur Folge hatte.
Eines aber war mit unseren üblichen Urlauben vergleichbar: Es ging an unser geliebtes Mittelmeer, wenn auch viel weiter östlich als gewohnt:
Zeitiger Frühling an der türkischen Riviera
Die Reise (Flüge, Hotelaufenthalt, Halbpension, umfangreiches Ausflugspaket) war uns zu einem sehr lächerlichen Preis von einem seriösen Verbraucher-Club angeboten worden. Kurzentschlossen haben wir dann zugegriffen und es nicht bereut.
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Am Samstag, dem 23. Februar 08, am frühen Morgen startete unser Flug nach Antalya. Mit dem Bus, in dem uns Osman, unser Reiseführer für diese Woche, in akzentfreiem Deutsch begrüßte, ging es ca. 100 km ostwärts weiter an der Küste in unser Hotel "Gypsophila", direkt am Mittelmeerstrand zwischen Manavgat/Side (25km) und Alanya (30km) in Alara gelegen.

Die Hotelanlage besteht im wesentlichen aus zwei- und dreigeschossigen Häuschen mit jeweils 6 bis 8 Zimmern, die in einem gepflegten Garten durch geschwungene, begrünte Wege verbunden sind. Hinzu kommt eine großzügige, phantasievoll gestaltete Poollandschaft, das Empfangsgebäude, ein großer Speisesaal, die zentrale Panoramabar mit einigen Geschäften, ein Amphitheater und die große Strandbar. Ein Ambiente, in dem man sich wohlfühlen kann. In der Saison ist diese Clubanlage wohl vor allem für Familien mit Kindern für einen entspannten All-inclusive-Urlaub bestens zu empfehlen.
Aber wir waren ja nicht zu einem Badeurlaub gekommen, sondern um die Sehenswürdigkeiten der gesamten Region kennenzulernen.
Natürlich haben wir aber die wenige Zeit, die wir bei diesem sonnigen Wetter (im Schatten waren immer etwa 18 bis 20 Grad, in der Sonne schnell auch über 30 Grad) in der Hotelanlage verbracht haben, auch zum Sonnen und sogar Baden im Mittelmeer (dieses hatte 16 Grad) genutzt.
Unser erster Ausflug führte uns am Sonntag in das Taurus-Gebirge oberhalb Alanyas in eine 400 Meter lange durchaus beeindruckende Tropfstein-Höhle, genannt Dim Mağerası, deren Begehung treppauf, treppab ein wenig Sportlichkeit verlangte.
Ein Marathon-Lauf verhinderte, dass wir danach wie geplant, den Hafen von Alanya besuchen konnten. So haben wir ihn mit seinem berühmten Roten Turm nur von oben, direkt von der auf einem Felsen über dem Meer thronenden seldschukischen Festung aus bewundert. Ein herrlicher Panoramablick war uns Ausgleich für den versäumten Hafenspaziergang.
Anschließend besuchten wir eine ehemalige Karawanserei. Hier wurde uns das erste Mal deutlich bewußt, dass wir uns im Orient befanden, denn heute beherbergt diese ehemalige Herberge für Handelskarawanen einen kleinen Basar, in dem das Feilbieten der Waren und das Feilschen um den Preis sofort begannen. Ein kleiner zweckmäßiger Lederrucksack ging hier in unser Eigentum über. Köstlich war der frisch gepreßte Granatapfelsaft, den wir hier zum ersten Mal im Leben kosteten.
Die lange Fahrt nutzte Osman ausführlich, um uns mit seinem Land bekannt zu machen. Wie alle Fremdenführer in der Türkei hat er ein Hochschulstudium absolviert und hat uns sehr patriotisch, mit viel Hintergrundwissen, seine türkische Heimat als einen aufstrebenden, modernen, laïzistischen Staat vorgestellt. Osman stammt aus einer offenbar gut situierten Handwerkerfamilie, die es ihm ermöglichte, eine private österreichische Schule in Istanbul zu besuchen. In Deutschland hat er dann seine Abiturprüfung gemacht. Da er sonst sehr oft Urlaubsreisen und Studienreisen durch die Türkei mit theologischem Hintergrund begleitet, hat er uns über viele historische, kulturelle und religiöse Zusammenhänge informieren können.

Es ist eine Tatsache, dass Kleinasien eine unerschöpfliche Quelle für die antike Geschichte Europas (griechisch-römische Antike, Byzanz, Troja, Milet, Ephesos, Alexander der Große, Pergamon) und die frühe Geschichte des Christentums (Apostel Paulus, Konstantinopel, oströmisches Reich, orthodoxe Kirche) ist.

Am frühen Nachmittag in Pamukkale angekommen, besichtigten wir die antike Stadt Hierapolis, die sich oberhalb der weltberühmten, einmaligen Kalksinterterrassen von Pamukkale (="weiße Burg, Baumwollburg") hinzieht. Diese zum Weltkulturerbe der UNESCO gehörende, im 2. Jahrhundert v. Chr. unter der Herrschaft von Pergamon gegründete, mehrfach von Erdbeben zerstörte, von den Römern wieder aufgebaute Stadt, wird heute archäologisch von Italienern betreut.
Nachdem wir in einem Thermalhotel und dort genossenem Thermalbad in Pamukkale genächtigt hatten, ging es am Dienstagmorgen in eine nahe gelegene Teppichknüpferei. Zunächst bewunderten wir die Frauen, die hier in einem staatlich gefördertem Projekt kunstfertig Seiden- und Wollteppiche knüpfen. Eine Knochenarbeit! Wir bekamen auch gezeigt, wie aus den Kokons der Seidenraupen die Seide gewonnen und aufgehaspelt wird.
Im Anschluß wurden wir mit Getränken bewirtet und uns zahlreiche verschiedene Teppiche vorgeführt, mit traditionellen Mustern türkischer, aserbaidshanischer, turkmenischer und auch chinesischer Herkunft, aber auch solche mit kunstvollen moderneren Bildmotiven. Dann kümmerten sich viele Angestellte ganz individuell um ihre Gäste. Es war unheimlich schwer, ihnen klarzumachen, dass wir die weiteren uns gezeigten, nun auch kleineren Teppiche zwar wunderschön fanden, aber doch keinen kaufen wollten. Auch nicht, als der ursprüngliche Preis eines sehr schönen Seidenteppichs von 1800 EUR auf 1000 EUR gefallen war.
Auf dem Rückweg an die Küste pflanzten wir jeder eine kleine Zeder und beteiligten uns auf diese Weise an einer nun schon mehrere Jahre währenden Kampagne der Türkei zur Aufforstung vieler karger Landschaften, vor allem im Gebirge. Es gibt unter anderem ein Gesetz, dass jedes Hochzeitspaar sieben Bäume pflanzen muß.
Nachmittag in Antalya angekommen, schloß sich eine kleine Stadtrundfahrt an. Bevor wir uns entschlossen hatten, in die Türkei zu reisen, hatte ich natürlich von Antalya an der türkischen Riviera schon gehört. Ich habe mir diesen Ort immer als einen Badeort wie vielleicht Heringsdorf an der Ostsee oder vielleicht auch Biarritz am Atlantik vorgestellt, aber dass dies eine Millionenstadt ist, habe ich nicht gewußt.
Die Stadt wirkt sehr modern, viele neugebaute Hochhäuser, das heißt so um die zwanzig-etagige helle Punkthochhäuser, viel Verkehr, quirliges Leben, aber gerade an der Steilküste auch schöne Parks, Spielplätze mit schöner Aussicht auf das Meer und die Küstenlinie der großen Bucht von Antalya und die dahinterliegenden schneebedeckten Berge. Eine junge, sehr attraktive Großstadt!


untergebracht, prächtig mit Spiegeln, viel Gold an den Wänden und noch mehr Gold und Edelsteinen in den Vitrinen ausgestattet. Auch hier wieder eine kurze Führung und dann "individuelle" Betreuung.
Diesmal war unser "Kaufwiderstand" nicht ganz so hoch. Christine hat sich über den unerwarteten Kauf eines schönen Ringes in Gelb-, Rot- und Weißgold gefreut - aber es war ja auch ihr Geburtstag!
Nach dem Mittagessen wieder in schöner Lage am Steilufer von Antalya fuhren wir zum Aquädukt von Aspendos und zur Seldschukischen Brücke und einem kleinen Friedhof am Fluß Köprü. Hier beeindruckten uns vor allem die großen Orangenhaine, deren Früchte wir auch kosten konnten.
Zum Abschluß am Freitag durften wir nach einem Bummel durch ein kleines Dorf im Hinterland die Große Moschee in Manavgat besuchen. Anschließend erlebten wir auf dem Fluß Manavgat bei strahlendem Sonnenschein eine schöne Bootsfahrt bis an die Mündung und den dortigen Sandstrand des Mittelmeers.
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